Von der Suche nach Sinn zum wertvollen Miteinander – mein Weg mit Jutta

Jutta, war gehörlos und eine ganz besondere Freundin für mich . Anfang letzten Jahres ist sie im Alter von 79 Jahren gestorben.

Heute holte es mich so richtig ein und mir wurde bewusst, dass ein ehemals wichtiger Bestandteil in meinem Leben zu Ende gegangen ist.

Vor ca. 25 Jahren fing ich an die Gebärdensprache zu lernen . Es war ein „Zufall“ der mich dazu führte .

Als Jugendliche und junge Frau habe ich mich immer wieder gefragt mit welchen Talenten ich gesegnet bin . Vor Allem was ich mit meinen Händen Nützliches für Andere tun kann.

Mir fiel nichts ein und oftmals dachte ich , ich sei oberflächlich. Immer wenn ich begeistert etwas Neues lernte und das Geheimnis der Umsetzung dann gelüftet war, verlor ich den Reiz und beschäftigte mich mit etwas anderem Neuen .

Mit der Gebärendensprache änderte sich Alles .

Ich erkannte die Notwendigkeit gehörlose Menschen zu unterstützen und die Faszination zur Sprache blieb bestehen .

Es wurde immer intensiver und die Kontakte bzgl der gehörlosen Sprache weiteten sich aus.

Nun konnte ich etwas Nützliches mit meinen Händen machen. Es fühlte sich sooo richtig an.

Anfangs führte ich einfache Gespräche, half bei Simultanübersetzungen, war bei Arztbesuchen und Behördengängen dabei und vieles mehr . Irgendwann übersetzte ich sogar mal die Vorträge eines ganzen Tageskongresses alleine.

Die 2. Person wurde krank und nun waren 3 gehörlose Personen mitten unter den Hunderten von Hörenden und wollten auch etwas mitbekommen.

Abhauen war keine Option. Ich musste da durch und es gelang. Die Kraft wurde mir dafür an dem Tag geschenkt.

Da es in meiner Gegend nur wenige gab, die das machen konnten / wollten (alles war ehrenamtlich), entstand gar nicht erst die Frage nach Perfektion. Machen war das wichtigste Wort.

War immer alles richtig? Nein.

Wurde immer alles sofort verstanden ? Nein.

War es einfach ? Nein.

War es bereichernd? Definitiv JA 

Es gab so viel Wertschätzung und Dankbarkeit, die ich mir vorher nicht hätte vorstellen können.

Vor ca. 20 Jahren lernte ich Jutta kennen und es entstand eine wunderbare Freundschaft. Sie sah in mir eine ihrer Töchter, die sie nie haben durfte . Wir hatten eine sehr enge Bindung und durften viel Wundervolles erleben.

Der Gebärdensprache widmete ich mich sehr intensiv etwas über 10 Jahre . Weitere 5 Jahre weniger intensiv und war bedingt durch Jutta und ein paar Kunden die letzten 10 Jahre immer noch mit der Sprache involviert, aber nicht mehr aktiv in der Übersetzung tätig.

Andere Talente hatten sich gezeigt und verdienten ihren Platz.

D azu ein anders Mal mehr .

Hätte ich in all den Jahren nach Perfektion in Bezug auf die Gebärdensprache gestrebt, dann wären mir viele wunderschöne Momente und Erlebnisse entgangen.

Es lohnt sich in jedem Fall nicht immer so viel nachzudenken und einfach in die Umsetzung zu gehen.

DANKE für diese schöne Erinnerung an unsere gemeinsame Zeit, liebste Jutta 

Das war eine Vorschau bzgl meines heutigen Tuns

Hintergrundbild: grüne Blätter

Jetzt Selbstheilungskräfte wecken

„Erfahre, wie du selbst aktiv deine Gesundheit stärkst und vereinbare jetzt deinen persönlichen Termin.“